Grünes Licht des NRW-Wirtschaftsministeriums: Mit der „Arbeitgeber-Schmiede Südwestfalen“ gegen den Fachkräfte-Mangel

von Janne Hernandez Aragon

(Foto: Stephan Müller / Südwestfalen Agentur GmbH)

Der Mangel an Fachkräften nimmt auch in Südwestfalen dramatisch zu und stellt eines der größten Risiken für die Wirtschaftskraft dieser industriestarken Region dar. Um Südwestfalen als attraktive Arbeitgeber-Region bekannter zu machen und Unternehmen zu helfen, Mitarbeitende zu gewinnen und bewährte Kräfte zu halten, hat die Südwestfalen Agentur GmbH im Verbund mit regionalen Partnern das Projekt „Arbeitgeber-Schmiede Südwestfalen“ entwickelt. Jetzt gibt es grünes Licht für die Umsetzung: Das Vorhaben hat sich für eine Finanzierung im Rahmen des Programms „Regio.NRW-Transformation“ qualifiziert – die Freude bei den Projektpartnern ist groß. Das Programm des NRW-Wirtschaftsministeriums funktioniert dabei wie ein Ideen-Wettbewerb, der die stärksten Ideen NRWs sucht, um die Regionen bei der Weiterentwicklung ihrer Stärken zu unterstützen und regionalspezifische Transformationsprozesse erfolgreich zu gestalten. Umgesetzt werden die besten Ideen dann mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Träger des Projekts sind neben der Südwestfalen Agentur GmbH sechs weitere Institutionen der Region, die sich mit ihren Kompetenzen einbringen. Ab Januar 2024 kann voraussichtlich mit der Projektumsetzung begonnen werden. „Wir sind begeistert, den Zuschlag für ein solch innovatives Vorhaben mit überregionaler Strahlkraft erhalten zu haben“, freut sich Marie Ting, Leiterin des Regionalmarketings der Südwestfalen Agentur GmbH. „Innerhalb von acht Wochen haben wir den komplexen Antrag auf die Beine gestellt, Projekt-Partner gewinnen und mehr als 30 Institutionen hinter dem Antrag versammeln können. Das dokumentiert eindrücklich, wie sehr die Idee Südwestfalen bewegt! Es ist toll, dass der Antrag nun auch die Fach-Jury überzeugt hat.“ Mit einem Bündel von Maßnahmen soll die Weltmarktführer- und Wirtschaftsregion Südwestfalen als Top-Arbeitgeber-Region in vielen Branchen – von der Industrie bis zum Gesundheitssektor – bekannt und gestärkt werden. Wie soll das geschehen?

Standortbestimmung, Online-Plattform und Impuls-Labore als Herzstück

Zunächst soll eine Standortbestimmung erfolgen: Wie steht es aktuell um die Attraktivität der südwestfälischen Arbeitgeber – insbesondere hinsichtlich der Bedürfnisse jüngerer Generationen? Aufbauend auf den Erkenntnissen soll dann ein überregionales „Transformations- und Change-Netzwerk“ alle Akteure der Region, die an dem Thema arbeiten, an einem Tisch versammeln und gemeinsam an der Stärkung der Arbeitgeberregion Südwestfalen arbeiten. Dazu entsteht außerdem eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen in Form einer Online-Plattform: „Ziel ist es dabei, Arbeitgeber der Region exakt die passgenauen Angebote und Austauschformate zu zeigen, die ihnen weiterhelfen können, neue Maßnahmen des Arbeitgebermarketings kennenzulernen und in ihren Betrieben umzusetzen“, erläutert Saskia Haardt-Cerff vom Regionalmarketing der Südwestfalen Agentur GmbH.

Herzstück der „Arbeitgeber-Schmiede“ sind innovative „Impuls-Labore“, in denen praxisbezogen neue Modelle für mehr Arbeitgeberattraktivität entwickelt, erprobt und umgesetzt werden. Die Ergebnisse der Impuls-Labore stärken die Kompetenzen von Arbeitgebern in hochaktuellen Fragen wie beispielsweise der Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte oder bieten Anregungen und Umsetzungshilfe, wenn es darum geht, die „NextGen“, also die neue Generation von Auszubildenden, für die eigene Firma zu gewinnen.

Per Werbe-Kampagnen und Fachkonferenz soll im Projektverlauf zudem eindrücklich gezeigt werden: Südwestfalen ist eine innovative Arbeitgeberregion, in der es sich lohnt, die berufliche Laufbahn zu starten, fachliche Kompetenzen einzusetzen und Karriere zu machen. „Wenn sich traditionelle Familienunternehmen und moderne Arbeitsformen verbinden, wächst in Südwestfalen eine höchst attraktive Wirtschaftsregion für alle Generationen – dazu wollen wir mit der Arbeitgeber-Schmiede beitragen und freuen uns auf den Start“, unterstreicht Maik Rosenberg, Vorsitzender des Vereins „Wirtschaft für Südwestfalen“, in dem knapp 400 Unternehmen versammelt sind, die das südwestfälische Regionalmarketing vorantreiben.

„Besonders stark ist zudem die kooperative Struktur, in der das Projekt konzipiert ist“, so Rosenberg. Denn in ihrer Umsetzung ist die „Arbeitgeber-Schmiede“ ein echtes Gemeinschaftsprodukt: Koordiniert von der Südwestfalen Agentur GmbH tragen sechs Partner – die Wirtschaftsförderung des Kreises Siegen-Wittgenstein, die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest, die FH Südwestfalen, die Hochschule Hamm-Lippstadt, die Universität Siegen sowie die agentur mark – über die Impuls-Labore eigene Maßnahmen und Bausteine zum Gesamtprogramm bei. Außerdem haben 25 südwestfälische Institutionen bereits im Vorfeld formal ihre Kooperation in Aussicht gestellt, darunter Arbeitgeberverbände, Kammern, Regionalagenturen, Tourismusverbände und Ausbildungseinrichtungen. So werden lokal erprobte Lösungen gestärkt, in die Fläche getragen und gemeinsame neue Antworten auf die Herausforderungen vor Ort entwickelt.

Die Wirkung der auf drei Jahre angelegten Initiative mit einem Finanzierungsvolumen von 3,5 Millionen Euro soll indes weit über Südwestfalen hinaus reichen: „Die Arbeitgeber-Schmiede versteht sich als Modell aus NRW für NRW, denn die Herausforderungen, aber auch Lösungen sind übertragbar auf andere Regionen des Bundeslandes“, ergänzt Marie Ting.

Quelle: Südwestfalen Agentur GmbH

Bildunterschrift: Grünes Licht für das Kooperationsprojekt "Arbeitgeber-Schmiede Südwestfalen": Die Jury des NRW-Wirtschaftsministeriums hat sich für das Projekt der Südwestfalen Agentur GmbH ausgesprochen. Die Freude bei Marie Ting (Leiterin Regionalmarketing Südwestfalen, links) und Saskia Haardt-Cerff (Projektmanagerin, Regionalmarketing Südwestfalen, rechts) von der Südwestfalen Agentur GmbH ist groß!

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