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Gewerbeflächen in der Region Hellweg-Sauerland

IHK Logo, Quelle: Wikipedia

Eine starke Industrieregion wie Hellweg-Sauerland braucht Gewerbe- und Industrieflächen für die räumliche Entwicklung der ortsansässigen Unternehmen. Denn unternehmerischer Erfolg oder die Einführung neuer Produktlinien führen zu Flächenbedarfen vor allem in der Industrie und Logistik.

Immer seltener können die Städte und Gemeinden diesen Ansprüchen allerdings Rechnung tragen.

Nachfrage entsteht von lokalen und regionalen Unternehmen

Gewerbe- und Industrieflächen werden mehrheitlich von lokalen Unternehmen aus der eigenen Gemeinde (13 Nennungen) oder aus dem Kreis Soest und dem Hochsauerlandkreis (8) nachgefragt. Dabei stehen mittelgroße Flächen in der Größe zwischen 2.500 und 5.000 m² im Fokus. Die höchste Nachfrage kommt aus dem produzierenden Gewerbe (20) gefolgt von Handwerk (17) und Logistik (13). Die wichtigsten bei den Wirtschaftsförderungen nachgefragten Standortfaktoren sind wettbewerbsfähige Grundstückspreise, eine leistungsfähige Breitbandanbindung, die Nähe zur Autobahn und ein ausreichendes Fachkräfteangebot im näheren Umfeld. Die immer wieder angeführten sogenannten weichen Standortfaktoren spielen hingegen eine nur untergeordnete Rolle bei der Standortwahl.

Kommunen brauchen Handlungsspielraum

Die Kommunen und ihre Wirtschaftsförderungen benötigen Handlungsspielraum, um die Nachfrage der lokalen und regionalen Wirtschaft zu bedienen. Doch das zur Verfügung stehende Angebot ist gering, entspricht nicht immer der Nachfrage und ist streng reglementiert: Landes- und Regionalplanung ermöglichen nur eine eingeschränkte Entwicklung. Daraus resultieren Einschränkungen bei der Flächenauswahl vor Ort. Daher gilt es die landespolitischen Bedarfe auszuweiten. Um sich nicht von der Verkaufsbereitschaft einzelner Grundstückseigentümer abhängig zu machen, wäre eine größtmögliche Flexibilität bei der Flächenauswahl durch die Kommunen hilfreich.

Gewerbe- und Industriefläche wird zum knappen Gut

Das regionale Gewerbe- und Industrieflächenkonzept zum Regionalplan Arnsberg, Kreis Soest und Hochsauerlandkreis, hat aufgezeigt, dass die langfristige Bereitstellung von Gewerbe- und Industrieflächen in der Region Hellweg-Sauerland zunehmend schwieriger wird. Die Gründe dafür sind vielfältig. Daraus resultiert, dass die wenigen noch vorhandenen Flächen langfristig vor der Inanspruchnahme durch andere Nutzungen geschützt werden müssen. Eine langfristige Vorsorge für die gewerbliche Nutzung der potenziellen Gewerbeflächen auf Ebene der Regionalplanung würde die Standortattraktivität der Region sichern. Kommunen würde es ermöglicht, ortsansässigen und ansiedlungswilligen Unternehmen Perspektiven zu bieten.

Es ist eine einfache Rechnung: das langfristige Angebot ist begrenzt, die Nachfrage anhaltend hoch. Das heißt kurz- bis mittelfristig wird es in vielen Kommunen kein Angebot mehr geben. Die Forderung der IHK lautet darum: Der Schutz des langfristig verfügbaren Angebots muss höchste Priorität haben. Ein Umdenken bei der Landesregierung in Düsseldorf ist dringend erforderlich, die nötigen Weichen müssen jetzt gestellt werden. Denn letztendlich hängen der Erfolg der heimischen Wirtschaft sowie der generierte Wohlstand entscheidend davon ab. Restriktive Flächenpolitik wird zum Standortverlust führen.

Unsere Vorschläge:

  • Änderung der restriktiven Festlegungen im Landesentwicklungsplan, um erweiterte Vorsorge in den Regionalplänen zu ermö
  • Veränderung der Bedarfsberechnungen zur Anpassung an die tatsächlichen Gegebenheiten.
  • Langfristige Sicherung der verbleibenden Bereiche für die gewerbliche und industrielle Nutzung in den Regionalplänen (GIB) in Form von Reservegebieten.
  • Festlegung von mehr GIB im Regionalplan, sodass Kommunen Handlungsspielraum bei der Darstellung gewerblicher Bauflächen und mehr Flexibilität erhalten.

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