SUZ-Unternehmensforum mit Friedrich Merz bei VOGT GmbH in Felbecke
von Huberta Sasse
„Zum 100-jährigen Jubiläum komme ich wieder vorbei.“
Schmallenberg, November 2024 - Es war ein Abend, der kaum näher am Puls der aktuellen Bundespolitik sein konnte: Die VOGT GmbH in Felbecke und Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. (SUZ) als Wirtschaftsförderung konnten jetzt zum 23. SUZ-Unternehmensforum als besonderen Gast Friedrich Merz begrüßen. Der Termin mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten und gleichzeitigen CDU-Parteivorsitzenden und Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war bereits seit dem Frühsommer geplant. Nach Merz´ offizieller Benennung als CDU-Kanzlerkandidat im September und angesichts der aktuellen bundespolitischen Entwicklungen, wenige Tag nach dem Scheitern der Ampelkoalition im Bund, war die Veranstaltung von ungeahnter politischer Aktualität, und so nutzen mehr als 150 SUZ-Mitglieder sowie zahlreiche Felbecker und VOGT-Mitarbeiter die Gelegenheit, Friedrich Merz angekündigten Impuls-Vortrag zur Zukunft des Mittelstandes zu hören.
Zuvor stellten Wolfgang und Andre Vogt mit ihrem Team den Teilnehmenden des Unternehmensforums ihren Betrieb vor, der 1926 als Schmiede entstanden ist. Heute besteht die VOGT GmbH als Familienunternehmen in dritter und vierter Generation und ist deutschlandweit führend als Konstruktions-, Handels- und Serviceunternehmen für Spezialtechnik, die besonders bei Kommunen, in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Garten- und Landschaftsbau gefragt ist. Professionelle Mulcher in allen Variationen und für alle Einsatzgebiete, funkgesteuerte Geräteträger und Fräsen, Häcksler, Astsägen und vieles mehr gehören zum Angebot. Einer der größten Kunden ist die Deutsche Bahn, die auf die Maschinen und speziellen Anpassungen aus Felbecke bei der Mahd u.a. von Bahndämmen vertraut. Aber nicht nur der Handel mit den Spezialmaschinen ist ein Schwerpunkt des Unternehmens. Aus dem neuen Servicecenter mit modernen Hochregallager und automatisiertem Lagerturm kann VOGT heute seinen Kunden alle wesentlichen Ersatzteile innerhalb von 24 Stunden bundesweit liefern und darüber hinaus dank modernster Servicewerkstatt auch speziellere Reparaturen vornehmen. Das Unternehmen, das 1926 als Ein-Mann-Betrieb auf knapp 70 Quadratmetern in Felbecke begann, beschäftigt 60 Mitarbeiter und umfasst eine Betriebsfläche von 2 Hektar allein in Felbecke sowie eine weitere Niederlassung bei Schwäbisch Hall.
Der Vorsitzende von Schmallenberg Unternehmen Zukunft, Heinz-Josef Harnacke hatte Merz daher bewusst gerade nach Felbecke eingeladen, wie er in seiner Begrüßung deutlich machte: „Es ist die Besonderheit des Wirtschaftsstandortes Schmallenberg, dass bei uns auch in den Dörfern starke Unternehmen wie die VOGT GmbH ansässig sind. Sie prägen unseren Wirtschaftsstandort und unsere Dörfer entscheidend mit. Schmallenberg ist stark durch die hier ansässigen Familienunternehmen und es ist eine Stadt mit starken Dörfern.“
Wie die SUZ-Mitglieder zeigte sich auch Friedrich Merz beim Rundgang beeindruckt von dem Felbecker Unternehmen. Im anschließenden Gespräch mit Nicola Collas, die den Abend moderierte, offenbarte er seinen Stolz darüber, Wahlkreisabgeordneter einer der wirtschaftlich stärksten Regionen bundesweit zu sein. Vor allem zollte er dabei der positiven Entwicklung, die viele Unternehmen im HSK in den letzten Jahren genommen haben, große Anerkennung.
Mit Spannung folgten die Zuhörer seinem Bericht aus dem politischen Berlin und zur aktuellen Entwicklung in Bezug auf die vorgezogenen Bundestagswahlen. In seinen Impuls zur Zukunft des Mittelstandes und in der anschließenden offenen Fragerunde bezog er neben den bundes- und europapolitischen auch die internationalen Entwicklungen ein: „Wir sind Zeitzeugen einer grundlegenden Veränderung der gesamten politischen und ökonomischen Machtverhältnisse.“ Die neue US-Regierung werde die internationale Handels- sowie die Außen- und Sicherheitspolitik sehr verändern. Die quasi parallele Amtszeit der EU-Kommission mit einer neuen Bundesregierung eröffne die Möglichkeit, Europa entscheidend zu stärken und sei auch die letzte Chance der heimischen demokratischen Parteien, Deutschland wieder auf Kurs zu bringen, wenn man 2029 nicht den populistischen Parteien das Feld überlassen wolle. Als vordringliche Aufgabe einer neuen Bundesregierung nannte er, dass Deutschland sich wieder mehr um seine direkten europäischen Nachbarn kümmern müsse. Den anwesenden Unternehmensvertretern sprach er mit der Forderung aus der Seele, dass Deutschland dazu auch wieder die ökonomische Lokomotive in Europa werden müsse. Dafür bedürfe es einiger Kraftanstrengungen, so einer neuen „Agenda 2030“ und einer technologieoffenen Transformation der Wirtschaft. Was mögliche bundespolitische Koalitionen angeht, so schloss Merz für die CDU eine Koalition oder Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch aus. Zu Themen wie der weiteren Entwicklung der Bundeswehr, der Zukunft der Landwirtschaft und zu Planungsunsicherheiten vor allem bei der Bauwirtschaft und im Maschinenbau angesichts des verzögerten Bundeshaushaltes und bei Infrastrukturinvestitionen nahm er ebenso Stellung wie zum Thema Windenergieausbau in Südwestfalen, für den Merz nachdrücklich eine bundesgesetzliche Regelung einfordert, die den Kommunen wieder eine Steuerung des Ausbaus ermöglicht.
Zahlreiche Fragen sowohl an den Wahlkreisabgeordneten wie auch an den Kanzlerkandidaten Friedrich Merz wurden an diesem Abend beantwortet; noch mehr Themen wurden im anschließenden Get together von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiterdiskutiert. Den Gastgebern des Abends, Wolfgang und Andre Vogt, versprach Friedrich Merz spontan, gern zum 100jährigen Betriebsjubiläum 2026 wieder zu kommen, und es wurde einmal mehr deutlich, wie sehr Merz solche Termine in seinem Heimatwahlkreis Spaß machen.
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