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Dating-App verbindet Azubis und Firmen

Westfalenpost

Wirtschaftsförderung SUZ will erste Kontakte schnell und einfach möglich machen. Erfolge mit App "AzubMe"

So simpel wie eine Dating-App, so seriös wie ein Jobportal. Damit wirbt die Wirtschaftsförderung "Schmallenberg Unternehmen Zukunft". Sie hat die App "AzubMe" nach Schmallenberg geholt - und fiert damit erste Erfolge.

Das ist umso wichtiger, weil der Fachkräftemangel in fast allen Branchen zum limitierenden Faktor wird, weiß auch SUZ-Geschäftsführerin Huberta Sasse. Oberstes Ziel sei daher, den Schülern klarzumachen, wie vielfältig die Ausbildungsmöglichkeiten in Schmallenberg sind. "Wir haben gezielt nach einer Art Dating-App für Azubis gesucht und sind bei einem Start-up mit drei jungen Programmierern fündig geworden", erklärt Sasse. 

Mir diesem arbeitet SUZ nach wie vor eng zusammen, um die App weiterzuentwickeln. "Denn mit mehr als 15.000 Zugriffen seit Oktober 2023, mit rund 280 aktiven Nutzern (Schülern) und mehr als 50 Unternehmen, die Ausbildungsplätze anbieten, liegen wir in Südwestfalen weit vorn. "Eine Win-win-Situation" also.

Ziel von "AzubMe" ist, die Ausbildungsvermittlung zu revolutionieren - für Unternehmen und Ausbildungssuchende gleichermaßen. Mit einer mobilen App für Ausbildungssuchende und einem einfach zu nutzenden Web-Dashboard für Unternehmen und Personalverantwortliche erfolgt das "Matching" zwischen Betrieben und Bewerbern Zielgruppen orientiert, schnell, einfach, digital und vor allem niederschwellig. "Das ist das Stichwort", sagt Huberta Sasse. "Schüler besuchen keine Homepage, keine Karriere-Portale, aber sie nutzen Apps - und wenn sie darüber mit Unternehmen in Kontakt treten und zum Beispiel einen Termin während der Ausbildungsmesse vereinbaren können, ist das ein Erfolgserlebnis", erklärt die SUZ-Geschäftsführerin. Die Hemmschwelle dagegen, eine förmliche E-Mail zu schreiben oder gar zu telefonieren, sei so groß. dass in vielen Fällen erst gar keine Kontakte entstehen würden.

Gestartet im Oktober vergangenen Jahres, passend zur Ausbildungsbörse in der Stadthalle Schmallenberg, sei es via Azubi-Dating-App zunächst um Treffen während der Messe gegangen. Aktuell stünden Praktika im Vordergrund - "und auch da haben einige Schüler jetzt schon einen Praktikumsplatz bekommen, an den sie sich sonst nie herangewagt hätten."

Weder ein Lebenslauf noch kein Anschreiben müssen formuliert werden, lediglich ein paar Stichpunkte für ein persönliches Profil, das darauf abzielt, die Stärken der Schüler hervorzuheben, reichen aus. Niedrigschwellig eben. Über Filter können die Jugendlichen ihre Suche individuell gestalten. Das System ermittelt sogenannte "Matches". Anschließend können sie ganz einfach durch "Swipes", also Wischbewegungen nach links oder rechts, ihr Interesse oder Desinteresse an einer Ausbildungsannonce zum Ausdruck bringen.

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg der App in Schmallenberg sei die intensive Kooperation zwischen Wirtschaftsförderung und Schulen. "Wir besuchen regelmäßig die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium und arbeiten zusammen mit den Schülern in der App", erklärt Huberta Sasse. "Wichtig ist einfach, dass sie die Möglichkeiten kennenlernen, die es vor Ort gibt." Schmallenberger habe unglaublich viel zu bieten. Spannende, engagierte Unternehmen, einen guten Branchenmix.

Um die App langfristig interessant zu halten, sollen immer mal wieder neue Aktionen stattfinden. Eine Idee ist zum Beispiel, darüber auch Ferienjobs zu vermitteln. Neben den ganz klassischen Jobs könnte ein Unternehmen zum Beispiel auch einen Schüler beschäftigen, der die Baufahrzeuge wäscht oder jemanden, der das Unkraut auf dem Parkplatz beseitigt oder Rasen mäht usw.

"Auch das Thema duales Studium soll demnächst in der App aufgegriffen werden", gibt Huberta Sasse einen Ausblick. Der Ausbildungsstandort Schmallenberg biete da viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung.

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